Wenn die Welt bedrohlich wirkt
Meine Kinder haben aus eigenem Antrieb damit begonnen, zahlreiche Apfelringe zu trocknen. Sie sammeln fleißig Äpfel, die von den Bäumen gefallen sind und welche die Apfelbauern nicht selbst nutzen. Zu Hause weichen sie die Äpfel in der Badewanne mit Wasser und Natron ein, entkernen und schneiden sie, trocknen sie anschließend in einem Dehydrator, unserem großen Dörrautomaten. Die getrockneten Ringe verpacken sie luftdicht in Tüten. Sie verwenden dabei Sauerstoffabsorber, die kleinen Beutelchen, welche der Luft den Sauerstoff entziehen und dabei helfen, das getrocknete Obst haltbar zu machen. Manchmal legen sie die Ringe für die Langzeitlagerung sogar in Vakuumverpackungen.
Während ich ihnen dabei zuschaue, denke ich manchmal über folgende Themen nach: Wird es bald eine Notsituation oder gar eine ausgeprägte Mangelzeit geben? Werde ich immer genug zu essen für die Kinder verfügbar haben? Wird das vielleicht einmal ein echter Kampf sein, sie gut versorgt zu wissen? Werden die Kinder selbst stark genug sein, um aufkommende Schwierigkeiten zu meistern?
Noch mehr frage ich mich, ob ich ihnen alles mitgeben kann, was sie später brauchen werden, um selbst vielfältig vorbereitet zu sein – auch wenn ich dann möglicherweise nicht bei ihnen bin. In solchen Momenten wünsche ich mir, Gottes Stimme klar zu hören: Soll ich auf etwas Besonderes achten? Wie kann ich meinen Kindern ein ganz stabiles Fundament bereitstellen und sie auf die Zukunft gut vorbereiten?
Es ist leicht, mich von schweren Gedanken herunterziehen zu lassen, aber deshalb versuche ich mich umso mehr mit Gottes Wahrheit und Liebe zu beschäftigen. Ich möchte mich nicht in dem verlieren, was ich nicht ändern kann, sondern auf das schauen, was ich weiß.
Da gibt es sieben Ermutigungen für mich. Die möchte ich mit euch teilen und ich bete, dass sie euch ebenfalls Kraft schenken – Kraft für euer Leben und eure Zukunft.
#1 Vertrauen in das Endergebnis
Ich erinnere mich daran, das Ende der Bibel gelesen zu haben: Gott gewinnt. Auch wenn ich nicht genau weiß, wie die Zukunft im Detail aussehen wird, darf ich bereits heute gewiss sein, dass das Endergebnis für alle, die an Gott glauben, gut sein wird.
Wenn wir in ihm bleiben, werden wir mit ihm gewinnen. Dieses Wissen hilft mir, innerlich ruhig zu bleiben. Ich würde mir für meine Kinder und mich zwar ein etwas angenehmeres und zukunftsichereres Leben wünschen. Doch die Bibel ermutigt mich in der Gegenwart. Wir sind Teil einer Geschichte, die zugleich Hoffnung und Zukunft schenkt.
Manchmal mache ich mir Sorgen, ob ich unser Zuhause heute wirklich ausreichend auf mögliche Notlagen vorbereite. In solchen Momenten hilft es mir, daran zu denken, dass Gott uns viel besser vorbereiten kann als ich. Er weiß, was kommen wird. Ich gebe ihm meine Sorgen ab. Ich bete: „Bitte hilf mir, zu erkennen, was wir wann brauchen, und hilf mir, es rechtzeitig umzusetzen.“
Bibelvers: „Der HERR wird für euch kämpfen, wartet nur in Ruhe ab.“
– 2. Mose 14,14 (Neue Genfer Übersetzung, kurz: NGÜ)
#2 Einem Kind helfen, ein Überwinder zu sein
Mit diesem Vertrauen kann ich meinen Kindern beibringen, selbst Überwinder zu werden. Wenn ich weiß, dass das Ende gut werden wird, kann ich ihnen helfen, auch in schwierigen Zeiten standzuhalten. Solange ich kann, werde ich sie auf dem Weg zum Sieg begleiten. Und wenn es dann nötig ist, werden sie selbst den Rest mit Gott schaffen.
Das Ziel, meinen Kindern auf ihrem Weg zur Seite zu stehen, gibt mir eine klare Richtung vor. Und das hilft mir, mich weniger auf die Probleme der Gegenwart zu konzentrieren. Es bedeutet auch, dass ich selbst wachsen möchte – als Überwinderin. Jedes Jahr lerne ich viel darüber, mehr auf Gott zu schauen und dabei loszulassen. Ich merke immer stärker, wie sehr ich von ihm abhängig bin – abhängig im ganz positiven Sinn. Und ich spüre auch immer mehr, wie wir gemeinsam ein richtig starkes Team sind.
Durch mein eigenes Lernen und indem ich darüber erzähle, was ich persönlich mit Gott erlebe, zeige ich meinen Kindern, was es bedeutet, standhaft zu bleiben – und zwar unabhängig von den jeweiligen Umständen. Ich kann meinen Kindern ein hilfreiches Beispiel dafür sein, dass ich mich an Gott und dem Guten orientiere, anstatt dass ich mich von schlimmen Sachen oder Gedanken ablenken lasse.
Was ich meinen Kindern gerne mitgebe, ist der Spruch: “Du bist Sieger, solange du einmal mehr aufstehst als du hingefallen bist. Wir alle machen Fehler, aber wir dürfen danach einfach nur nicht liegenbleiben.”
Bibelvers: „Sie haben über ihn triumphiert, weil das Lamm sein Blut für sie vergossen hat.“ – Offenbarung 12,11 (NGÜ)
#3 Auf die richtige Stimme hören
Wir wissen es: Angst kann sich ganz unangenehm anfühlen. Die Stimme von Not und Sorge ist laut. Gottes Stimme klingt im Kontrast dazu leise in unserem Herzen. Angst ist laut und lähmend, während Gottes leise Stimme Frieden und Zuversicht schenkt.
Mich inspiriert besonders das Beispiel von Pastor Surprise. Seine Frau verspürte den inneren Impuls, ihr schlafendes Baby aus dem Bettchen zu holen. Kurz danach stürzte ihr Haus ein. Solche Ereignisse erinnern mich daran und verdeutlichen mir, wie wichtig es ist, diese sanfte Stimme zu hören, besonders in einer lauten Welt.
Ich habe selbst erlebt, wie ich häufig einen inneren Unfrieden hatte und dennoch nicht entsprechend handelte – mit sehr negativen Konsequenzen, die ich mir nie hätte vorstellen können. In anderen Momenten folgte ich indessen der inneren Führung und erlebte deutlichen Segen. Auf diese Weise lernte und lerne ich, Gottes Stimme von meinen eigenen Gedanken zu unterscheiden.
Deshalb nehme ich mir bewusst die Zeit für Stille und Reflexion. Dabei will ich mich nicht von anderen Stimmen ablenken lassen.
Praktisch: Nimm dir täglich eine ruhige Minute, um innerlich zuzuhören. Notiere dann, was dir in den Sinn kommt und prüfe es sogleich anhand der Bibel. Wenn du eine passende Bibelstelle findest oder dir vielleicht sogar eine solche schon spontan einfällt, schreibe sie nieder und hänge das Blatt dann dort auf, wo alle im Haus es sehen können.
Bibelvers: „Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Ängstlichkeit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.“ – 2. Timotheus 1,7
Fazit
Wenn die Welt chaotisch und problematisch erscheint, konzentrieren wir uns umso mehr auf das, was gut, wahr und aufbauend ist. Ich richte meinen Blick auf Jesus: Seine Leitung zeigt den Weg. Sein Lächeln ermutigt mich. Seine Stimme gibt mir Richtung. In ihm bin ich mehr als eine Überwinderin, denn er hat bereits gekämpft und gesiegt. Wir dürfen uns an seinem Sieg festhalten, auch für unsere Kinder.
Wir sind Frauen von Einfluss. Unser Fokus auf Gottes Wahrheit und Liebe ermutigt uns und unsere Kinder. Und dies macht uns und sie zu starken Überwinderinnen und Überwindern. Wenn wir das im Alltag leben, dann können wir dem ganz gelassen und mit größter Zuversicht begegnen, was später einmal auf uns zukommt. Denn wir wissen schon heute: Mit Gott und seinem himmlischen Ziel werden wir auch in schwierigen Situationen siegen!
Teil 2 folgt ….